Liebe Patienten,
Schnarchen ist ein ausschließlich im Schlaf vorkommendes, weit verbreitetes Phänomen, das über 60% der über 60-jährigen Männer und deren Partnerinnen betrifft. Neben der sozialen Bedeutung ist das Schnarchen auch in der Entstehung eines Schlafapnoesyndroms bedeutsam. Ein führender Schlafforscher, Prof. Lugaresi, beschreibt, dass sich Schnarchen ausgehend ein Schlafapnoesyndrom entwickeln kann.

Ursache des Schnarchens ist eine vertikale Bewegung des Gaumensegels, wenn die normalerweise bestehenden Adhäsionskräfte zwischen Gaumensegel und Zunge in der Nacht überwunden werden und hierdurch das Velum vibriert. Ursächlich für die obstruktive Schlafapnoe ist ein wiederkehrender teilweise oder vollständiger Kollaps der oberen Atemwege.

Wichtig ist zu unterscheiden, ob es sich um ein habituelles, störendes Schnarchen handelt, welches zwar eine Geräuschbelästigung, jedoch kein individuelles Gesundheitsrisiko für den Patienten darstellt; oder ob ein Schlafapnoesyndrom vorliegt, welches ein relevantes, behandlungsbedürftiges, gesundheitliches Problem ist.

Die obstruktive Schlafapnoe geht mit erhöhtem Blutdruck und Herzerkrankungen einher, sie verursacht eine erhebliche Morbidität durch die Tagesmüdigkeit. Die Bedeutung der Schlafapnoe ist vergleichbar den großen Volkskrankheiten, wie dem Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).

Neben anatomischen Veränderungen im Nasen- und Rachenraum (wie z.B. Nasenscheidewandverbiegung, enger Rachen, große Gaumentonsillen) ist das Übergewicht ein wesentlicher, ursächlicher Faktor sowohl für das Schnarchen, als auch für die Schlafapnoe.

Zur genauen Diagnostik ist neben der Anamneseerhebung (Krankengeschichte) eine HNO- ärztliche Untersuchung und, wenn sich Hinweise auf eine Schlafapnoesyndrom ergeben, eine ambulante Untersuchung, die sog. Polygraphie, angezeigt. Die Polygraphie ist eine komplikationslose und nicht belastende Untersuchung, bei der zu Hause mit einem Messgerät Schnarchgeräusch, Körperlage, Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung aufgezeichnet werden. Die Auswertung dieser Daten erlaubt eine Aussage, in welchem Ausmaß und Umfang ein Schnarchproblem vorliegt oder ob sich Hinweise auf ein Schlafapnoesyndrom ergeben.

Bei sozial störendem, habituellem Schnarchen bestehen konservative (z.B. Gewichtsreduktion, Schlafhygiene) und operative Behandlungsmöglichkeiten (z.B. Gaumensegelimplantate, Laserchirurgie des Gaumensegels und Gaumenzäpfchens). Hierzu berate ich Sie gerne. An der Münchner Klinik habe ich während meiner Krankenhauszeit eine Spezialsprechstunde hierzu etabliert und zur Mechanik des Schnarchens geforscht und promoviert.

Bei Vorliegen einer manifesten Schlafapnoe ist als nächster Schritt eine umfassende Untersuchung in einem Schlaflabor (sog. Polysomnographie, Zeitbedarf je nach Befund meist 1-3 Nächte) notwendig. Die weiterführende Therapie der Schlafapnoe ist abhängig von diesen, bei der Polysomnographie erhobenen Befunden.

Meine Therapiempfehlungen für Sie orientieren sich an den gültigen Leitlinien der maßgeblichen Fachgesellschaften.

Die Behandlung des habituellen Schnarchens stellt eine Wahlleistung dar, sie wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen, bei privaten Kassen ist in einzelnen Fällen eine Kostenübernahme nach Anfrage möglich.

Die Behandlung eines manifesten Schlafapnoesyndroms ist eine Regelleistung aller Krankenkassen.

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